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Eine Reise / Metapher als Ding

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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114+0

K sagt, man müsse jetzt mal den lieben Gott anrufen, damit er die Straßenbahn aufhalten kann, der wir vergeblich den Weg abschneiden wollten.

Ich sage: Ich weiß nicht, ob er sich damit beschäftigen will.

K: Du rufst an. Die Nummer ist 114+0.

H: 114 plus 0

K: Hallo.

H: Hallo, Gott. Die Straßenbahn ist zu schnell weggefahren.

K: Ich habe leider gerade keine Zeit. Ich esse mein Mittagessen.

H: Oh, so früh schon.

K: Nein, ich esse Frühstück.

H: Was gibt es denn?

K: Lasagne.

H: Zum Frühstück?

K: Ja. Willst du auch ein Stück?

H: Jetzt, na ja, ich kann es ja mit nach Hause nehmen.

K: Ich werfe es dir runter. So, jetzt hast du es.

H: Danke.

 

Und denken an Sandra in München, wie wir im U-Bahnhof Odeonsplatz standen und betrunken waren und genau genommen vollkommen erschöpft vom Damaligen und mal so taten, als ob, als ob es möglich wäre, mit Gott zu telefonieren, sonst fiel uns niemand ein. Ich tippte die Nummer, wir warfen kein Geld in das Münztelefon und Sandra sprach in den Hörer. Ich hörte ihr zu und hatte die Hoffnung auf Besserung und auf ein albernes, unerwartetes, aber uns sofort pflegendes Wunder, eine kleine Änderung, aber ich sah dann nur noch die lustige Trunkenheit und das Profane und die tolle Freundin, die sich angeregt unterhielt und wie eine gelehrige, aber nicht zu disziplinierte Schülerin lauschte. Dazu im Hintergrund klassische Musik, ja nicht zum Spaß, sondern um die Junkies zu vertreiben, und eines Tages, andere Geschichte, oder gar keine Geschichte, nur dies: klassische Musik aus den Gullis vor der Staatsoper am Max-Joseph-Platz.

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Pferdeflug

Und am Himmel wie ein Wunder oder wie ein Gruß oder wie ein Gedanke oder wie etwas Vermisstes oder Verpasstes etc.

am Himmel ein Pferd, das treibt dahin wie der Hund, der riesige tote weiße Hund, den ich mal im Wehr sah, der schön war, bis das Unheimliche, das Gestorbensein, zu überwiegen begann. Am Himmel dieses Pferd, das ich kurz für ein echtes halte, dem es gelungen sein könnte zu fliegen, nun einfach davon zu fliegen mit dem derzeit starken Wind und vollkommen angstfrei zu fliegen. Am Himmel ein Ballon, natürlich, das ist schnell klar, aber dazu die Möglichkeit für alles.

Pferd

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Was Maxi Zeitschriftchen fragt

A steht mit F-Baby auf dem Arm vor meinem Schreibtisch und sagt, man solle sich, wenn man Kinder wolle, folgende Frage stellen: Sind Sie bereit, auf Erfolg und Karriere zu verzichten. Nein, rufe ich. Nein, was ist denn das für eine Frage.

Dann lesen wir später alles.

Sind Sie bereit für ein Kind?

Wenn Sie mehr als sechs dieser Fragen mit Ja beantworten, könnten Sie die Familienplanung angehen.

Könnten Sie sich vorstellen, dauerhaft mit Ihrem Partner zusammenzubleiben? Ja

Will er grundsätzlich auch Kinder mit Ihnen? Ja

Stellen Sie sich die Schwangerschaft als glückliche Phase in Ihrem Leben vor? Nein (Schwer zu beantworten. Nicht glücklicher oder unglücklicher als sonst. Nicht explizit glücklich.)

Haben Sie das Gefühl, zurzeit besonders viele Schwangere zu sehen? Nein

Ist es für Sie vorstellbar, Ihre Karriere aufzugeben und mit weniger Geld auszukommen? Nein (Es ist nicht vorstellbar, nicht zu arbeiten, und es ist nicht möglich, mit weniger Geld auszukommen.)

Glauben Sie, Sie können die Verantwortung für ein Kind übernehmen? Ja (wider Erwarten ist das möglich)

Bleiben Sie ruhig und gelassen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Nein

Können Sie mühelos auf Partys, Kinoabende, Clubtouren verzichten? Nein

Könnten Sie einem Kind ein geregeltes Leben bieten? Jein

Fragen Sie sich manchmal, was ein gemeinssames Kind von Ihnen und Ihrem Freund erben würde (Charakter, Aussehen, etc.)? Nein

–> 3 Ja, 1 Jein (und der Kinder zwei).

Und die Frage, wer sich immer wieder solche Fragen ausdenkt oder gar nicht ausdenkt, sondern zusammenmontiert.

(Leserbrief an die Content-Maschine: Liebe Content-Maschine, es bedarf einer neuen Programmierung. Du musst Dich erst in der Welt umsehen, bevor Du Seiten mit Content und Sätze mit Fragezeichen bestücken darfst.)

Und die Frage, warum Melanie Mühl in der Faz nach neuen Müttern Ausschau hält. Und die Antwort von Huxley: „Wie ich in einem früheren Kapitel gezeigt habe, hängt die Fähigkeit, etwas zu erkennen, von der Anzahl, der Art und der Verfügbarkeit früherer Erfahrungen ab. Frühere Erfahrungen sind uns aber nur über die Erinnerung zugänglich. Deshalb kann man mit Recht behaupten, die Fähigkeit, einen Gegenstand als solchen zu erkennen, sei an das Gedächtnis gebunden.

Eng mit dem Gedächtnis hängt die Vorstellungskraft zusammen, jene Fähigkeit, Erinerungen neu zu kombinieren und neue geistige Bilder zu schaffen, die sich von allem früher Erlebten unterscheiden. Die Fähigkeit, sensa zu interpretieren, wird sowohl durch das Gedächtnis als auch durch die Vorstellungskraft beeinflußt.

Wie sehr das Wahrnehmungsvermögen und das Sehen von Gedächtnis und Vorstellungskraft abhängig sind, lehrt uns die tägliche Erfahrung. Dinge, die uns gut vertraut sind, sehen wir besser als solche, an die wir keinerlei Erinnerung besitzen.“ (Aldous Huxley: Die Kunst des Sehens. München: Piper 2010. S. 106)

Das war vermutlich noch nicht explizit genug, wenngleich ich denke, es ist explizit genug, aber es ist die ewige Frage: Wie explizit ist explizit? Dazu später mehr.

 

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Die Katze geht schon lange durch den Schnee

ABC/Ein Lieblingsstück

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winter

We’re not anticipating any accumulation.

uh, and so, uh, we’ll be O.K., uh, getting through the rest

uh, and so, uh, we’ll be O.K., uh, getting through the rest

uh, and so, uh, we’ll be O.K., uh, getting through the rest

(the, uh, sleet and snow will melt when it hits the ground)

(weather:winter)

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Punkt

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Leipzig, 21. Dezember 2011

Lieber/Liebe…

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Essen ist fertig

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Martin-Luther-Ring-Ding


Das Ding ist ein Ding, und der Mensch ist ein Mensch. Dennoch müssen alle Kinder immerzu hören: Aber das tut deinem Teddy doch weh. Aber das tut deinem Elefanten doch weh. Aber das tut dem Buch doch weh. Aber das Ding ist ein Ding, und der Mensch ist ein Mensch. Das Ding kann nicht fühlen, selbst wenn es ein Kindchenschemagesicht hat. Das Ding geht kaputt. Ein Mensch kann im umgangsprachlichen Sinn kaputt gehen. Der Mensch kann, was ein Ding kann, er kann so tun, als könne er, was ein Ding kann. Er kann sich diverser Dinge bedienen, um zu tun, was ein Ding kann. Das Ding kann vom Menschen (mittels anderer Dinge) mit Eigenschaften versehen worden sein, die es wirken lassen, als könne es, was ein Mensch kann. Der Mensch kann so tun, als könne dem Ding etwas weh tun. Aber dem Ding tut nie etwas weh, ein Ding geht, wie gesagt, höchstens kaputt oder wird schmutzig.

Gegen das Werfen von Büchern spricht, dass Bücher dabei Schaden nehmen oder zu gefährliche Geschosse sind. Gegen das Werfen von Plüschtieren spricht nichts. Gegen das Bewerfen von Menschen mit Büchern und Plüschtieren spricht manchmal viel, manchmal nichts. Der Mensch kann abwägen, ob das Werfen eines Dings sinnvoll ist oder nicht. Das Ding kann geworfen werden oder anderweitig benutzt. Der Mensch kann nicht geworfen werden, außer als kleines Kind und auf eigenem Wunsch am Abend ins Bett.

Mit der Straße jedenfalls, die ja auch ein Ding ist, verhält es sich nicht so, dass einer kommt und sagt: Bitte den Martin-Luther-Ring nicht befahren, das tut dem Martin-Luther-Ring doch weh.