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Let’s have a party tonight (mit Bonustierstück)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Primavera/Pause

Und es schneit seit Tagen, hier vor den Türen dieser Wolkenklause. Der Frühling, der schon da war und wirklich noch energisch um die Häuser schleicht oder knirscht oder die Häuser und jeden bedrängt, zieht sich geschlagen wie der alte Winter bei Goethe nochmals zurück (nicht geschwächt, nur wirklich beleidigt), um dann aber wieder zu kommen und Regen über uns zu schütten. Einstweilen steht die alte, eselgrau ausfasernde Palme am Hang und schneit ein und wird den Schnee später wieder von ihren Blättern gleiten lassen. Sie hat es nicht nötig, etwas abzuschütteln. Da steht eine Dame am Hang, aber sagt nichts. Ich warte? Wer weiß.

Die Dame/min Deern:

 

Buch und Bücherei Der Tod und sein Rädchen

filed under Kreuz

Und die schlimmen Dinge kommen daher wie Witze, weshalb man lachen muss, oder ich muss lachen, oder es ist der dringende Wunsch: lieber lachen als weinen wollen. Oder wie ist es.

Ich kann mich, weil mir der Zugang zu vielen Erinnerungen versperrt ist, weil ich ihn selbst versperrt habe, ohne dafür besondere Gründe nennen zu können – lediglich Zeitmangel, alle Zeit wird von den Kindern gegessen, die ja nicht hungern wollen und sollen, aber doch schon dicke Backen haben, vor allem F (1), der an Dickbackigkeit kaum zu übertreffen ist – jedoch an nichts Schlimmes erinnern. Nichts fühlt sich schlimm an, alles fühlt sich so an, als hätte sich nichts je schlimm angefühlt. Ich muss eine andere geworden sein.

Jedenfalls sind wir auf dem Berg: Casa Baldi, Olevano Romano, und ich fand im Schrank diesen Hefter, ordentlich mit Etiketten und Schreibmaschinenschrift gekennzeichnet, drinnen Kinderbilder von irgendwelchen anderen Stipendiatenkindern. Der Ordner so ein Stipendiatenhausrelikt, irgendein Rest, weil hier überall Reste sind (Nähgarn, fast leere Klebefilmrollen, ausgedruckte Brigitte-Rezepte, ausgedruckte Gedichte von einem Vorstipendiaten), aber der Ordner ist mit einem dicken Edding-Kreuz markiert, und ich fragte mich, nachdem ich vor ein paar Tagen mit K zum Friedhof spaziert war, wer dieses Kreuz aufgemalt hatte, wie es aufgemalt wurde, wie man so ein dickes Edding-Kreuz also malt, und wie man sich dabei fühlt.

Man kann ja einfach ein schwarzes Edding-Kreuz malen. Ich denke, ein Kind hat das Kreuz gemalt, das ist das Kreuz einer Kinderhand oder einer Hand, die für das Kreuz zum ersten Mal einen Edding in die Hand nahm.

Man kann deuten und nicht deuten. Entweder man will deuten oder man will nicht deuten. Derzeit deute ich nicht gern, aber ich könnte. Jedenfalls las ich „Das Begräbnis“ von Wolfdietrich Schnurre, und der Text funktioniert wie ein Witz, aber ist kein Witz oder ein makabrer. Man könnte also alle Zeit auf die Pointe warten, aber die kommt nicht, da quietscht nur eine Tür am Ende und der hinkende Pfarrer tritt auf oder ab.

Und hier treten auf der Sturm und die Arbeit, die zu tun ist.