A steht mit F-Baby auf dem Arm vor meinem Schreibtisch und sagt, man solle sich, wenn man Kinder wolle, folgende Frage stellen: Sind Sie bereit, auf Erfolg und Karriere zu verzichten. Nein, rufe ich. Nein, was ist denn das für eine Frage.
Dann lesen wir später alles.
Sind Sie bereit für ein Kind?
Wenn Sie mehr als sechs dieser Fragen mit Ja beantworten, könnten Sie die Familienplanung angehen.
Könnten Sie sich vorstellen, dauerhaft mit Ihrem Partner zusammenzubleiben? Ja
Will er grundsätzlich auch Kinder mit Ihnen? Ja
Stellen Sie sich die Schwangerschaft als glückliche Phase in Ihrem Leben vor? Nein (Schwer zu beantworten. Nicht glücklicher oder unglücklicher als sonst. Nicht explizit glücklich.)
Haben Sie das Gefühl, zurzeit besonders viele Schwangere zu sehen? Nein
Ist es für Sie vorstellbar, Ihre Karriere aufzugeben und mit weniger Geld auszukommen? Nein (Es ist nicht vorstellbar, nicht zu arbeiten, und es ist nicht möglich, mit weniger Geld auszukommen.)
Glauben Sie, Sie können die Verantwortung für ein Kind übernehmen? Ja (wider Erwarten ist das möglich)
Bleiben Sie ruhig und gelassen, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert? Nein
Können Sie mühelos auf Partys, Kinoabende, Clubtouren verzichten? Nein
Könnten Sie einem Kind ein geregeltes Leben bieten? Jein
Fragen Sie sich manchmal, was ein gemeinssames Kind von Ihnen und Ihrem Freund erben würde (Charakter, Aussehen, etc.)? Nein
–> 3 Ja, 1 Jein (und der Kinder zwei).
Und die Frage, wer sich immer wieder solche Fragen ausdenkt oder gar nicht ausdenkt, sondern zusammenmontiert.
(Leserbrief an die Content-Maschine: Liebe Content-Maschine, es bedarf einer neuen Programmierung. Du musst Dich erst in der Welt umsehen, bevor Du Seiten mit Content und Sätze mit Fragezeichen bestücken darfst.)
Und die Frage, warum Melanie Mühl in der Faz nach neuen Müttern Ausschau hält. Und die Antwort von Huxley: „Wie ich in einem früheren Kapitel gezeigt habe, hängt die Fähigkeit, etwas zu erkennen, von der Anzahl, der Art und der Verfügbarkeit früherer Erfahrungen ab. Frühere Erfahrungen sind uns aber nur über die Erinnerung zugänglich. Deshalb kann man mit Recht behaupten, die Fähigkeit, einen Gegenstand als solchen zu erkennen, sei an das Gedächtnis gebunden.
Eng mit dem Gedächtnis hängt die Vorstellungskraft zusammen, jene Fähigkeit, Erinerungen neu zu kombinieren und neue geistige Bilder zu schaffen, die sich von allem früher Erlebten unterscheiden. Die Fähigkeit, sensa zu interpretieren, wird sowohl durch das Gedächtnis als auch durch die Vorstellungskraft beeinflußt.
Wie sehr das Wahrnehmungsvermögen und das Sehen von Gedächtnis und Vorstellungskraft abhängig sind, lehrt uns die tägliche Erfahrung. Dinge, die uns gut vertraut sind, sehen wir besser als solche, an die wir keinerlei Erinnerung besitzen.“ (Aldous Huxley: Die Kunst des Sehens. München: Piper 2010. S. 106)
Das war vermutlich noch nicht explizit genug, wenngleich ich denke, es ist explizit genug, aber es ist die ewige Frage: Wie explizit ist explizit? Dazu später mehr.