K sagt, man müsse jetzt mal den lieben Gott anrufen, damit er die Straßenbahn aufhalten kann, der wir vergeblich den Weg abschneiden wollten.
Ich sage: Ich weiß nicht, ob er sich damit beschäftigen will.
K: Du rufst an. Die Nummer ist 114+0.
H: 114 plus 0
K: Hallo.
H: Hallo, Gott. Die Straßenbahn ist zu schnell weggefahren.
K: Ich habe leider gerade keine Zeit. Ich esse mein Mittagessen.
H: Oh, so früh schon.
K: Nein, ich esse Frühstück.
H: Was gibt es denn?
K: Lasagne.
H: Zum Frühstück?
K: Ja. Willst du auch ein Stück?
H: Jetzt, na ja, ich kann es ja mit nach Hause nehmen.
K: Ich werfe es dir runter. So, jetzt hast du es.
H: Danke.
Und denken an Sandra in München, wie wir im U-Bahnhof Odeonsplatz standen und betrunken waren und genau genommen vollkommen erschöpft vom Damaligen und mal so taten, als ob, als ob es möglich wäre, mit Gott zu telefonieren, sonst fiel uns niemand ein. Ich tippte die Nummer, wir warfen kein Geld in das Münztelefon und Sandra sprach in den Hörer. Ich hörte ihr zu und hatte die Hoffnung auf Besserung und auf ein albernes, unerwartetes, aber uns sofort pflegendes Wunder, eine kleine Änderung, aber ich sah dann nur noch die lustige Trunkenheit und das Profane und die tolle Freundin, die sich angeregt unterhielt und wie eine gelehrige, aber nicht zu disziplinierte Schülerin lauschte. Dazu im Hintergrund klassische Musik, ja nicht zum Spaß, sondern um die Junkies zu vertreiben, und eines Tages, andere Geschichte, oder gar keine Geschichte, nur dies: klassische Musik aus den Gullis vor der Staatsoper am Max-Joseph-Platz.