Immerzu nachdenken über die Arbeit, und wie die Arbeit sein soll, und dass die Arbei gut ist, diese Arbeit ist die beste, und diese Arbeit – das Schreiben – verteidigen oder immer wieder erobern oder diese Arbeit, es ist ja ganz anders, einfach ausüben. Jemand sagte: Die beiden hatten einige schwere Jahre. Und nun bin ich überrachenderweise alt genug zu sagen, ich hatte mit dem Schreiben einige schwere Jahre und wir rangen miteinander, wenngleich das nicht stimmen kann, es gab da wohl nur die Ankündigung und Erwartung von Rangeleien oder die Behauptung von Rangeleien und ich nannte das Schreiben Arbeit und hatte einen Beruf, aber das war nur eine Rettung, eine Behauptung, um ernst zu sein, so wie alle ernst sind mit ihren Berufen, so dermaßen ernst und nie vor eine Wahl gestellt, sondern Zwängen und Notwendigkeiten unterworfen und die Resignation mit Realität verwechselnd.
Jedenfalls vom Herstellen abkommen, jetzt ist keine Herstellzeit und den Texttempomat abstellen und dennoch beherzigen dies: „Außerhalb des vorgeschriebenen natürlichen Kreislaufes, in dem ein Körper sich erschöpft und regeneriert, in dem die Mühsal der Arbeit von der Lust des Verzehrens und die Müdigkeit von der Süße der Ruhe gefolgt ist, gibt es kein bleibendes Glück, und was immer diese kreisende Bewegung aus dem Gleichgewicht bringt – die Not der Armut, wenn an die Stelle der Erholung das Elend tritt und die Erschöpfung ein Dauerzustand wird, oder die Not des Reichtums, wenn der Körper sich nicht mehr erschöpft und daher an die Stelle der Erholung die bare Langeweile, an die Stelle der Fruchtbarkeit die Sterilität der Impotenz tritt, bis schließlich die automatische Mühle des rein Physiologischen, des Verzehrens und Ausscheidens, auch ihn zu Tode mahlt -, vernichtet die elementare Sinnlichkeit, die der Segen des Lebendigsein ist.“ (Hannah Arendt, Vita Activa)